CSD Vorbereitung - immer ein spannendes Thema

Artikel: CSD Vorbereitung - immer ein spannendes Thema

Die Vorbereitungen von CSD-Teilnahmen waren immer sehr spannend, da diese immer übergreifenden und intensiven Koordinationsaufwand mit den Netzwerkansprechpartner:Innen vor Ort mit sich brachten. Dies möchte ich aber gerne zweigeteilt erklären.

Bevor wir im Jahre 2019 eine sehr starke Unterstützung des DB-Vorstandes erhielten, war die CSD-Vorbereitung geprägt von einigen Fragen: Wo wollen die Mitglieder teilnehmen?  Wie wollen sie das tun (z.B Truck oder Laufgruppe)? Und vor allem, wer bezahlt das? 

Die verantwortlichen regionalen Ansprechpartner:innen gingen bei Unternehmensbereichen, Gewerkschaften, Sozialpartnern usw. vor Ort „Klinkenputzen“, um Geld zu bekommen. Auch der Vorstand war selbstverständlich nicht untätig und versuchte, vom Diversity-Management Geld zu erhalten. Oft erhielten wir einen Betrag, der für T-Shirts und vielleicht Banner der Trucks ausreichte. Wer etwas gibt, der möchte selbstverständlich mitreden, deshalb waren wir dann – wenn dann klar war, in welcher Stadt railbow beispielsweise mit einem Truck dabei ist - im engen Austausch mit dem Diversity-Management über die DB-gerechte Gestaltung der Banner und/oder Shirts. Aber Banner müssen ja nicht nur DB-gerecht sein, sondern auch jeder CSD hat seine speziellen Anforderungen, die man beachten muss. Mal eine kleine Auswahl: Wie groß muss das Motto des jeweiligen CSD auf dem Banner sein? Ist Werbung erlaubt, ja oder nein? Wenn nein, gilt das DB-Logo schon als Werbung? Passt das Motto zur DB? Beispiel: CSD-Motto: Danke für nichts und dann DB, das will kaum ein Konzern auf einem Banner sehen. Nebenbei galt es dann auch, Prozesse für die Kommunikation und Anmeldungen vor Ort zu erstellen, damit Kolleg:Innen auch wissen, dass wir teilnehmen, sich dafür anmelden können und wir dann letztendlich auch die halbwegs richtige Anzahl der Shirts in den möglichst passenden Größen bereitstellen konnten. Wenn das soweit geklärt war, kam die Frage auf: Wer gestaltet die Banner und Shirts? Zum Glück haben wir tolle Mitglieder, denn es wurden immer Lösungen gefunden. Die Shirts und Banner wurden durch den Vorstand bestellt und an die Verantwortlichen vor Ort verteilt. Klingt vielleicht nicht nach viel Arbeit, aber ich kann versichern, dass es immer herausfordernd für alle war. Nicht nur alles auf die Beine zu stellen, sondern auch die viele Diskussionen darüber zu führen, welcher der wichtigere CSD zu sein scheint (da die Stadt die vermeintliche größte Community besitzt und deshalb Anspruch auf alles Geld vom Diversity-Managment hat), die Hauptstadt sowieso wichtiger ist als die Finanzmetropole und deshalb das größte Stück des sehr kleinen Kuchens erhalten müsste und warum das Banner gerade so aussieht und nicht anders. ;-)

Im Jahre 2019 mit der intensiven Unterstützung durch den Vorstand der DB wurde unsere Arbeit anders, aber nicht weniger anspruchsvoll. Jetzt galt es mehrere Angebote für alle geplanten CSD-Teilnahmen einzuholen, zu sichten, zu bewerten und die Unterschiede herauszustellen. Das mussten wir für das Jahr 2019 schnellstmöglich tun, da die Zeit sehr knapp wurde und eigentlich schon alle Paradewagen-Anbieter ausgebucht waren. Tobias Thayer, Norbert Nirschl, Markus Löw, Daniel Baran und ich arbeiteten Hand in Hand daran, dies noch zu realisieren. Diese Angebote wurden dann noch für unseren Supporter, Martin Seiler, aufbereitet und mit ihm abgestimmt. Als dann die Finanzierung gesichert war, galt es, sich um die Unterstützung durch DB Sicherheit bei der Sicherung der CSD-Wagen als Wagenengel zu kümmern. Parallel verlief in mehreren Arbeitsgruppen mit dem Konzernmarketing die Abstimmung über das Design der Banner und Shirts. In vielen Iterationen mit den regionalen Ansprechpartnern, regionalen CSD-Organisatoren, Konzernmarketing, Auftragnehmern für den Truck und der Designagentur wurde dann immer – wenn auch manchmal sehr kurzfristig – das regionale Bannerdesign abgestimmt. Aber damit war man natürlich nicht am Ende der Vorbereitung, denn nicht nur jeder CSD–Organisator hat Besonderheiten, sondern auch die Regionen. Kölsch in München als Bier auf dem Wagen? Zu wenig Prosecco in Frankfurt? Schlager als Musik in Berlin? Alles no Go´s? 😉  Auch darum haben wir uns intensiv ausgetauscht und versuchten, “Just in Time” Veränderungen vorzunehmen. Dann die sehr positive Nachricht, dass unser Schirmherr, Dr. Richard Lutz, sich die Zeit nimmt, um in Berlin auf dem Wagen mitzufahren, was einige Veränderungen beim Thema Sicherheit nach sich zog.

In beiden Varianten war das railbow-Vorstandsteam gleichzeitig Koordinator, Enabler, Entscheider und verantwortlich, aber nie ohne sehr engen Austausch mit den regionalen Ansprechpartner:innen. Mir hat es immer großen Spaß gemacht, ich habe sehr viel gelernt, nette Menschen kennengelernt, einiges an Lehrgeld bezahlt und nach der CSD-Saison aber auch immer mindestens zwei Wochen Urlaub benötigt. Ich hoffe, dass ich Euch einen kleinen Überblick und Einblick verschaffen konnte, welche Arbeit aller Beteiligten dahintersteckte, solch eine Sichtbarkeit ehrenamtlich zu organisieren. Ich hoffe sehr, dass viele von Euch dies in Zukunft weiterhin auf den unterschiedlichsten CSD-Paraden erleben dürfen.